Über uns
Bellis e.V. – Opferschutz und Gewaltprävention wurde 2019 gegründet. Im selben Jahr wurden wir durch den Freistaat Sachsen mit der Durchführung des Modellprojektes „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung und häuslicher Gewalt“ beauftragt. Beim Aufbau wurde Bellis von den Schwesterprojekten in Frankfurt am Main und Berlin maßgeblich unterstützt. Begleitet wird das Modellprojekt von einem Fachbeirat, der mit Fachleuten aus Medizin, Polizei, Justiz, Verwaltung und psychosozialem Unterstützungssystem besetzt ist.
Das Konzept der Medizinischen Soforthilfe beinhaltet die Weitervermittlung an spezialisierte Fachberatungsstellen. Da es solche Angebote im Bereich der sexualisierten Gewalt nur sehr vereinzelt in Sachsen gibt, lag von Beginn an ein großes Augenmerk auf den psychosozialen Unterstützungsstrukturen für Frauen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Wir wurden beauftragt, in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen entsprechende spezialisierte Fachberatung aufzubauen und durchzuführen. Seit Mitte 2021 haben wir zudem den Auftrag übernommen, den Aufbau eines Unterstützungsnetzes für Betroffene sexualisierter Gewalt in Sachsen voranzutreiben.
Durch die Förderung der Stadt Leipzig können wir seit Juni 2023 auch queeren Betroffenen sexualisierter Gewalt aus der Stadt Leipzig spezialisierte psychosoziale Beratung anbieten.
Unsere Arbeit basiert auf langjährigen Erfahrungen in der psychosozialen Beratung und der rechtsmedizinischen Untersuchung von Betroffenen geschlechtsspezifischer Gewalt.
Spendenkonto:
BELLIS e.V.
DE11 8605 5592 1090 2263 70
WELADE8LXXX
Unser
Fachwissen
- Auf- und Ausbau der medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung und häuslicher Gewalt im gesamten Freistaat Sachsen. Ziele sind die Implementierung der medizinischen Soforthilfe in die Notfallstrukturen sowie die Qualifizierung des medizinischen Personals. Dabei sollen die vertrauliche Spurensicherung und Befunddokumentation als Teil der medizinischen Versorgung etabliert werden.
- Auf- und Ausbau eines Unterstützungsnetzes für Betroffene von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt in Sachsen. Ziel ist es, Lücken im Versorgungsnetz zu ermitteln und zu schließen und dadurch die Versorgungssituation für Betroffene zu verbessern.
- traumasensible Beratung für Betroffene ab 14 Jahren, ihre Angehörigen und Fachpersonal
- psychosoziale Prozessbegleitung
Wer wir sind
Svenja Fiedler
Traumazentrierte Fachberaterin, Beraterin bei sexualisierter Gewalt und Vergewaltigung für Betroffene, Angehörige, Freund:innen, Partner:innen und Fachkräfte im Landkreis Nordsachsen
Schulungen und Workshops rund um die Themen sexualisierte Gewalt und Trauma
M. Sc. Psychologie
Helen Siebner
Beraterin bei sexualisierter Gewalt und Vergewaltigung für Betroffene, Angehörige, Freund:innen, Partner:innen und Fachkräfte im Landkreis Leipzig
Schulungen und Workshops rund um die Themen sexualisierte Gewalt und Trauma
M. Sc. Psychologie
Anita Zelenika
Fachberaterin bei sexualisierter Gewalt und Vergewaltigung für Betroffene, Angehörige, Freund:innen, Unterstützer:innen und Fachkräfte im Landkreis Nordsachen und im Landkreis Leipzig
Schulungen und Workshops rund um die Themen sexualisierte Gewalt und Trauma
Kommunikationspsychologie B.A.
Sabrina Wittayer
Beraterin bei sexualisierter Gewalt und Vergewaltigung für queere Betroffene, Angehörige, Freund:innen, Partner:innen und Fachkräfte in der Stadt Leipzig
Schulungen und Workshops rund um die Themen sexualisierte Gewalt und Trauma
M. Sc. Psychologie
Ulrike Mey
Beraterin bei sexualisierter Gewalt und Vergewaltigung für
Betroffene, Angehörige, Freund:innen, Unterstützer:innen und Fachkräfte im Landkreis Nordsachen und im Landkreis Leipzig
Schulungen im Bereich der Traumapädagogik und Fachberater*in
für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer
Gewalt
Erziehungswissenschaft- Sozialpädagogik/Sozialmanagement M.A.
Carolin Horbas
Beraterin bei sexualisierter Gewalt und Vergewaltigung für
Betroffene, Angehörige, Freund:innen, Unterstützer:innen und Fachkräfte im Landkreis Nordsachen und im Landkreis Leipzig
Weiterbildung zu Systemischer Aufstellungsarbeit und Krisenintervention
Psychologie B.Sc.; Schwangerschaftsvertretung für Ulrike Mey
Susanne Hampe
Geschäftsführerin, Mitgründerin des Bellis e.V.
Master of Socialwork, Dipl. Sozialarbeiterin, Psychosoziale Prozessbegleiterin (RWH), Verbandsrätin des bff: Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, Trainerin gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
Dr. Ulrike Böhm
Mitgründerin und Vorstandsfrau des Bellis e.V.
Fachärztin für Rechtsmedizin
Ella Jaeschke
Projektmitarbeiterin des Modellprojektes „Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung und häuslicher Gewalt“
Kulturwissenschaften M.A.
Elisabeth Andreas
Projektkoordinatorin „Aufbau eines Unterstützungsnetzes für Betroffene von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt in Sachsen“
Erziehungswissenschaften, Systemische Beraterin (SG, DGSF), Trainerin gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
Susanne Dimmer
Projektkoordinatorin „Aufbau eines Unterstützungsnetzes für Betroffene von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt in Sachsen“
M.A. Kulturwissenschaften, M.A. Begabungsforschung und Kompetenzentwicklung, systemische und psychologische Coachin, Trainerin gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
Unsere Ziele
Unser Gewaltverständnis
Oft fällt es Betroffenen schwer zu verstehen, ob das, was sie erleben, tatsächlich Gewalt ist und ob die eigenen gesundheitlichen Probleme etwas damit zu tun haben. Das macht es auch schwierig zu entscheiden, ob man Hilfe braucht und wo man sie bekommen kann.
Wir bei Bellis e.V. unterstützen alle Frauen*, die sexualisierte Gewalt erlebt haben. Wenn Sie zusätzlich andere Formen von Gewalt erleben, können Sie trotzdem gerne zu uns kommen.
- sexualisierte Gewalt: gegen den eigenen Willen angefasst werden, mit vulgären und unangenehmen Worten/Sprüchen belästigt werden, zu Sexpraktiken gezwungen werden, Pornos gucken müssen, jemand anderen gegen den eigenen Willen anfassen müssen, Nötigung, sexuelle Belästigung, Vergewaltigung
- körperliche Gewalt: getreten, geschlagen, geschubst, gewürgt, werden, Verbrennungen zugefügt bekommen, an den Haaren gezogen werden, mit Waffen angegriffen werden wie Messer o.ä., eingesperrt werden
- seelische Gewalt: Angst gemacht bekommen, verunsichert oder verwirrt werden, abgewertet und schlecht behandelt werden, mit Worten bedroht werden, beschimpft oder erniedrigt werden, Verhalten wird kontrolliert (z.B. Kontrolle/Unterbindung der sozialen Kontakte)
- ökonomische Gewalt: kein oder eingeschränkter Zugang zum (eigenen) Geld, verwehrter oder eingeschränkter Zugang zum Arbeitsmarkt, schlechte/keine medizinische Versorgung, Schulden machen müssen auf Kosten des:der anderen, auf Kosten des:der anderen leben